Mit der Bahn fuhren wir (7 Radler) von St.P. nach Ulm und noch am Nachmittag mit dem Tourenrad nach Munderkingen. Am nächsten Tag radelten wir am gut ausgeschilderten Donauradweg (Deutsche Donau) durch die Orte Riedlingen, Hundersingen usw. und waren zu Mittag in Mengen. Hier lernten wir die deutsche Gastlichkeit und die günstigen Preise erstmals kennen. Wir bedienten uns in einer Gastwirtschaft beim Buffet mit Suppe, Hauptspeise und Eis zum Nachtisch, dazu eine halbe Bier und noch einen Schoppen Gutedel Wein. Und das alles zum Preis von zusammen € 9.70 p.P. Wir waren angenehm überrascht. So gestärkt radelten wir weiter. Ab Sigmaringen wurde der Radweg sehr selektiv und abwechslungsreich und führte fast immer entlang der Donau. Nach 93 km und 5 1/4 Std. Fahrzeit machten wir beim Gästehaus Maria Trost in Beuron Halt. Der Empfang war sehr freundlich. Das Haus wartete mit geschmackvoll eingerichteten Zimmern und einem vornehmen Speisesaal auf. Die Speisen und Getränke konnten wir in einer ruhigen, angenehmen Athmospäre genießen. Doch wir waren ja zum Radfahren und nicht nur zum guten Essen und Trinken hier. Also radelten wir Tags darauf weiter durch die "ingen" Orte Tuttlingen, Möhringen usw. Die Donau wir hier immer schmäler, versickert bei Immerdingen zur Gänze um dann ein Stück weiter wieder zu Tage zu treten. Die Gegend bis zur Donauquelle in Donaueschingen ist sehr flach. Wir fuhren bereits auf fast 800 m Sh. Im Schloßhof befindet sich die Quelle. Eine Statue zeigt die Mutter Baar, die der jungen Donau den Weg zum Schwarzen Meer weist. Dann radelten wir weiter zu unserem Tagesziel GH Schattenmühle bei der Wutachschlucht. Hier wurden wir von einem biertrinkenden Gesellen empfangen und von einer hübschen Kellnerin in der Schwarzwälder Tracht bedient. Am nächsten Tag machten wir eine Wanderung in die Lothenbachklamm, fuhren bergauf nach Bonndorf, bergab zur Steinasäge und machten bei der Rothaus Brauerei eine Fotopause. Nach einer genußreichen Abfahrt erreichten wir den Schluchsee und bald unser Tagesziel, Titisee. Im GH Rehwinkel nächtigten wir in einem riesigen Appartement und konnten uns gemütlich im Fernsehen das Erstspiel der Fußball WM ansehen . Am nächsten Tag stand die Tour auf den Feldberg am Programm. Nach dem Frühstück fuhren wir ohne Gepäck zuerst entlang des Titisees. Ein schmaler, unbefestigter Radweg, der dann in eine Wanderweg überging, verleitete uns hinauf zur Haltestelle Bärental zu fahren. Ab hier ging es auf einer schönen Straße weiter zur Paßhöhe Feldberg. Bei den Hotels vorbei fuhren wir steil bergauf, bis zum Gipfel des Feldberges (1.500 m SH). Oben angelangt empfing uns ein kühler Wind und auch der Ausblick war infolge der Bewölkung mäßig, so daß wir bald die Abfahrt antraten. Der folgende Tag begann mit Schönwetter. Am Bähnliradweg fuhren wir nach Lanzkirch und auf verkehrsarmen Nebenstraßen erreichten wir unser nächstes Ziel, den Kurort St. Blasien. Im Hotel Klosterhof waren wir wieder gut untergebracht. Der freundliche, lustige und wortgewandte Kellner (Kung Fu Roberto) unterhielt uns mit jeder Menge Wortspiele und Witze. Wir hatten also neben dem vorzüglichen Essen und Trinken auch eine Gratisunterhaltung vom Feinsten. Der nächste Tag fing leider mit Regen an. Doch wir waren ja gut ausgerüstet und fuhren erst einmal bis Bernau. Ab hier konnten wir die Schlechwetterbekleidung ablegen und in Todtnau einen Abstecher zum höchsten Wasserfall Deutschlands machen. Dann ging es mit dem Rad weiter bergauf bis zur Bergstation der Schauinsland Seilbahn. Nach der Einkehr im Restaurant empfing uns der Nebel, der uns auf der gesamten, 19 km langen Abfahrt nach Freiburg im Breisgau begleitete. Im Stadthotel Sonne nächtigten wir. Am nächsten Tag fuhren wir vormittags mit der Bahn über Stuttgart, Salzburg nach St. P.
An 6 1/2 Radtagen fuhren wir 440 km, hatten bestes Wetter, 2 Reifenpannen und bewältigten 4.500 Hm.
Der Radweg an der Deutschen Donau und die Fahrt durch den Schwarzwald hinterließ bei uns den besten Eindruck. Nicht umsonst ist der Schwarzwald bei der deutschen Bevölkerung ein beliebtes Urlaubsziel und bietet auch für uns Radler ein abwechslungsreiches Erlebnis, das uns noch recht lange in guter Erinnerung bleiben wird.